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Christoph Klärner

Christoph Klärner – Direkte Beteiligung des Kunden im digitalen Workflow

Kurzbeschreibung:

Die in einzelnen Teilbereichen der Produktion erfolgreich umgesetzte Automatisierung von
Prozessen in verschiedenen Druckereiunternehmen lässt den Schluss zu, dass sich die
Druckindustrie auf dem Weg zur vollständig vernetzten, digital unterstützten Produktion
befindet. Für die heutige Produktion von Printmedien wird der Druck- und Medienindustrie
eine Vielzahl von Softwaresystemen bereitgestellt, die es laut Herstellerangaben den Druck-
unternehmen ermöglichen sollen, die Fertigung und Auftragsabwicklung von Druck-
produkten nahezu vollständig digital zu unterstützen. Die heterogenen Softwaresysteme
und Fertigungsmaschinen werden dabei mithilfe des Job Definition Formats (JDF) in einem
gemeinsamen Produktionsprozess zusammengefasst.
„Automatisierungen über JDF und e-Business führen zu eindeutig nachgewiesenen Nutzen
für die Anwender. […] Denn die Kopplung der externen und internen Vernetzung erlaubt die
weitreichende Verzahnung der Kundenprozesse mit der technischen Arbeitsvorbereitung in
der Druckerei, was zu erheblichen Synergien auf beiden Seiten führt.“1 Diese in einzelnen
Teilbereichen der Produktion erfolgreich umgesetzte Automatisierung von Prozessen in
verschiedenen Druckereiunternehmen lässt den Schluss zu, dass sich die Druckindustrie auf
dem Weg zur vollständig vernetzten, digital unterstützten Produktion befindet.
Das Optimierungspotenzial, das der Einsatz von digitalen Daten insbesondere in der
Druckvorstufe bietet, wird jedoch oftmals in der Praxis nur ansatzweise ausgeschöpft.2
Gerade bei den anteiligen Prozessen der Auftragsabwicklung in der Druckvorstufe be-
steht die Notwendigkeit, diese digitalen Daten gemeinsam mit Kunden abzustimmen.
Daher scheint es naheliegend, diesen Abstimmungsprozess durch Softwaresysteme in
die bestehenden Workflows und Systeme zu integrieren, um Arbeitsschritte zusammenzu-
fassen und zu automatisieren.
Grundlage dafür ist die Bereitschaft des Kunden, die ihm zur Verfügung gestellten Soft-
waresysteme zur Zusammenarbeit mit der Druckerei zu nutzen und die hinterlegten
automatisierten Prozesse der Systeme zu seinem Vorteil einzusetzen.
Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, zu untersuchen, inwieweit sich der Kunde am digitalen
Workflow eines mittelständischen Druckereiunternehmens beteiligen lässt. Dabei soll
untersucht werden, ob der Kunde durch die Zusammenarbeit mit der Druckerei auf Basis
eines Softwaresystems eigenständig hinterlegte automatisierte Prozesse auslösen kann
und inwiefern bestehende Prozesse verändert werden müssen, um durch die Workflow-
beteiligung einen möglichst hohen Nutzen für die Beteiligten erzielen zu können.
Durch Befragungen soll eine Einschätzung darüber möglich werden, ob für den Kunden eine
Zusammenarbeit über derartige Systeme überhaupt attraktiv ist und welche Argumente gegen
deren Einsatz sprechen könnten. Die Untersuchung konventionell abgewickelter Aufträge soll
zeigen, welche von ihnen die Bedingungen für eine Automatisierung der Abwicklung durch
Workflows durch bestehende Softwaresysteme der betrachteten Druckerei erfüllen.
Zusammenfassend soll abschließend eine Aussage darüber getroffen werden können,
wie und welche Systeme und Prozesse in der betrachteten Druckerei kombiniert werden
müssten, um durch die Kundenbeteiligung im digitalen Workflow den Bearbeitungsauf-
wand für Druckaufträge zu senken. Darüber hinaus sollen die Grenzen der Systeme
aufgezeigt und in einen Ausblick herausgearbeitet werden, inwiefern sich diese in abseh-
barer Zukunft überwinden lassen.
Im Fokus der betrachteten Systeme steht dabei das Internetportal Synapse InSite, das
Bestandteil des Workflowmanagementsystems (WfMS) Prinergy Connect der Firma Kodak
ist. Dieses WfMS dient zur Prozessautomatisierung der Auftragsabwicklung in der Druck-
vorstufe und bildet zusammen mit dem Managementinformationssystem (MIS) HIFLEX die
Systembasis in der Druckerei Schnelldruck, dessen tatsächlicher Name durch diesen Alias
in dieser Arbeit ersetzt wird.